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Jerusalem, Israel
Drei mal kommt im Buch der Offenbarung (3,12; 21,2; 21,10) dieser Satz vor: Das neue Jerusalem kommt aus dem Himmel herab von Gott. Das entspricht dem traditionellen jüdischen Konzept von zwei Jerusalem, eines oben und eines unten. Die Herabkunft des himmlischen Jerusalem und die Vereinigung mit dem irdischen Jerusalem repräsentiert das finale Stadium von Gottes Königreich, die ultimative Harmonie zwischen Himmel und Erde, und die volle Wiederherstellung vom Garten Eden.
Vergleiche diese Vision vom herabkommenden Jerusalem mit dem Vater unser-Gebet: Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf der Erde (Matthäus 6,10). Die Sehnsucht nach dem Kommen des Königreiches ist das Herzstück jeglicher Fürbitte und Mission. Es ist so wichtig, die Verbindung zu sehen zwischen dem Gebet um das Kommen des Reiches und der ultimativen Erfüllung dieses Gebetes, der Herabkunft Jerusalems – das herabkommende Jerusalem ist das kommende Königreich!
Drei Zeitabschnitte
Gottes Reich kommt in drei Zeitabschnitten: die gegenwärtige Zeit, dann das Millennium und schließlich die neue Erde. In unserer Zeit kommt das Reich in uns (Lukas 17,21); es zeigt sich durch Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist (Römer 14,17); es wird bestätigt durch Wunder, Heilungen und Befreiungen (Matthäus 12,28).
Am Ende dieser Zeit wird Jeschua wiederkommen als König und Eroberer, um seinen Thron in Jerusalem zu errichten. Dieser Zeitabschnitt des Königreiches wird 1000 Jahre dauern. Wenn wir für das Kommen des Reiches beten, so beten wir im Wesentlichen um das Kommen des Königs dieses Reiches. Ohne König kein Königreich. Deshalb ist das wunderbare Gebet der Kirche “Komm, Herr Jeschua!” (Offenbarung 22,20) die logische Fortsetzung des Gebets “Dein Reich komme!”.
[Anmerkung: Wenn man die Jerusalem-Verbindung sieht, dann sieht man auch die Parallele zwischen dem Gebet der Kirche “Komm, Herr Jesus!” und dem Gebet Israels “Gesegnet sei er, der kommt!”(Matthäus 23,39). Sie sind tatsächlich ein und dasselbe Gebet. Letztlich werden Israel und die Kirche Hand in Hand arbeiten, um den Messias-König zur Wiederkunft einzuladen und sein Reich auf Erden zu errichten.]
Nach dem Millennium werden wir eine neue Erde haben, so wie nach der Sintflut. Auf diese neue Erde kommt das neue Jerusalem herab, und das Paradies wird wiederhergestellt, wie vor dem Fall Adams.
Diese drei Zeitabschnitte finden wir wieder in den drei sehnlichsten Gebetsanliegen:
Jetzt – Dein Reich komme
Danach – Komm, Herr Jeschua
Schließlich – Neues Jerusalem, komm herab
Diese drei Teile - das Kommen des Reiches, das Kommen Jeschuas und das Kommen Jerusalems - sind wesentlich miteinander verbunden. Alle drei beinhalten ein Element von Gottes Reich, das von oben in diese Welt “kommt”. Allen ist gemeinsam, dass Gottes Wille vom Himmel auf die Erde “heruntergeladen” wird. (Auch in unserem persönlichen Leben wollen wir dafür beten, dass Gottes Wille und sein Geist täglich in unsere Herzen “heruntergeladen” werden.)
Jetzt bekommen wir den Geist seines Reiches. Danach bekommen wir den König des Reiches. Schließlich bekommen wir die Gemeinschaft und die Gegebenheiten des Reiches. Jetzt ist das Königreich ein Geist in uns, letztendlich wird es eine Gesellschaft um uns herum sein. Es wird von einem reinen Geist im Innern zu einer vollkommenen Gesellschaft im Außen.
Eine Stadt wird errichtet
Zu Abrahams Glaube gehörte die Langzeit-Hoffnung auf eine Stadt, deren Architekt Gott selbst ist (Hebräer 11,10). Diese Stadt ist das himmlische Jerusalem, das herabkommen wird in das Land, das Abraham verheißen wurde. Dorthin wanderte er als Fremder und wartete auf sein Erbe und die Errichtung dieser zukünftigen “Stadt”. David nannte diese Stadt die “Stadt des großen Königs”,“schön” und “die Freude der ganzen Welt” (Psalm 48,1-2). Jeruschalajim, der hebräische Name Jerusalems, bedeutet “Stadt des Friedens, der Vollkommenheit oder Ganzheit.”
Abrahams und Davids Same, der Messias, soll der Bürgermeister dieser Stadt sein und diese vollkommene Gesellschaft regieren, in der Mensch und Gott in Harmonie zusammenleben werden. Diesem Messianischen König sollen wir gehorchen; seinen Geist werden wir empfangen, und seine Stadt sollen wir errichten auf dieser Erde. In ihm wird alles, was im Himmel und auf Erden ist, vereint werden in der Fülle der Zeiten (Epheser 1,10). Wer? Jeschua. Wo? Jeruschalajim. Wann? Am Ende.
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