Der Herr der Vergebung

Die 40 Tage vom Beginn des Monats Elul bis Jom Kippur am 10. Tag von Tischrei sind in der jüdischen Tradition als Zeit der Reue und Vergebung bekannt.

Während dieser Zeit gibt es besondere Gebete, so genannte סליחות, „Selichot“, was „Vergebung“ bedeutet. Ein bekanntes Gebet heißt אדון הסליחות, „Adon HaSelichot“, was „Der Herr der Vergebung“ bedeutet.

Jede Zeile dieses Gebetsgedichts beginnt mit einem fortlaufenden Buchstaben des hebräischen Alphabets.

Die ersten vier Zeilen sind:

"Herr der Vergebung, Prüfer der Herzen, Offenbarer verborgener Dinge, Gerecht-Sprecher ..."

Der Refrain nach jeder Strophe lautet:

„Wir haben vor dir gesündigt, erbarme dich unserer ...“

Dieses Gebetsgedicht wird normalerweise gesungen und seine Melodie ist bei modernen Israelis, bei säkularen und religiösen wie auch sephardischen und aschkenasischen, recht beliebt geworden.

Es ist die Herrlichkeit des Evangeliums, dass jeder Mensch umkehren, vergeben und wissen kann, dass ihm oder ihr von Gott vergeben ist – an jedem Tag und zu jedem Zeitpunkt! Diese Erwiderungen formen eine Basis für jegliches Gebet und Glauben. Da wir alle gesündigt haben und gegen uns gesündigt wurde, müssen wir alle umkehren und vergeben. Reue und Vergebung sind die beiden „Füße“ unserer geistlichen Reise. Durch sie wird unser Glaube zur Realität.

Yeshua (Jesus) lehrte es so: „Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben“ (Matthäus 6,12). Wir bereuen unsere Sünden und vergeben denen, die gegen uns gesündigt haben. Wie grundlegend! Wie simpel! Wie offensichtlich!

Gott ist der Erfinder der Vergebung. Er ist der Herr der Vergebung. Vergessen wir also nicht, diese beiden grundlegendsten Schritte des Glaubens in die Praxis umzusetzen: Buße tun und Vergeben.

Und denken wir daran, in diesem Zeitraum für das jüdische Volk im Gebet einzustehen, damit noch viele mehr die vollkommene Vergebung, den Frieden und die Heilsgewissheit erfahren, die wir bei Gott durch Yeshuas perfektes Sühnopfer haben!