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Writer's pictureAsher Intrater

Die Ruth und Esther Schlüssel

Updated: Mar 26




Ein Umbruch/Übergang/Wandel

 

Die Entstehung der Untergrund-Kirche in China während der letzten 30 Jahre hat das Gefüge der internationalen Ekklesia dramatisch verändert: mit ihrer zahlenmäßigen Größe, ihrer Erfahrung mit Verfolgung, ihrem Glauben an übernatürliches Eingreifen, ihrer Ostasiatisch Geschichte, ihrem Schwerpunkt auf Hauskirchen und der “Zurück nach Jerusalem”-Vision. Aufgrund ihrer “Familien-Vorfahren”-Kultur bringen sie auch eine einzigartige Sicht von “erweiterter Familie” in den internationalen Leib des Messias ein. Ihre Präsenz hat unsere Ekklesiologie verändert (Verständnis von Bedeutung und Form der internationalen Kirche).


Chinesische und internationale Leiter, koordiniert durch David Demian, brachten im November 2014 viele tausend Christen nach Jerusalem, um den Herrn anzubeten – inspiriert von Sacharja 8,22:


“Viele Völker und mächtige Nationen werden kommen, um in Jerusalem den Herrn der Heere zu suchen …”

David Demian ist ägyptischer Araber, und es gab eine große Repräsentanz nicht nur von ostasiatischen Kirchen und westlichen Kirchen, sondern auch von arabischen Christen. Auf dieser Konferenz, und auf späteren “Global Gatherings” (internationalen Treffen), kamen messianisch-jüdische Leiter aus Israel auf die Bühne, um ihre arabisch-christlichen Brüder und Schwestern zu ehren und demütig Buße zu tun für ihre Sünden des Stolzes und der Untreue. Das Ergebnis war ziemlich schockierend. Die arabischen Christen waren tief berührt durch die entgegengebrachte Liebe und Demut; sie waren überwältigt, weil messianische Juden sie segneten.


Ein Ruth-Versprechen

 

David reagierte darauf und führte die anwesende internationale Gemeinschaft (einschließlich Chinesen und Araber) hin zu einem “Ruth”-Bündnisversprechen gegenüber dem jüdischen Volk:

 

“Dein Volk ist mein Volk” (Ruth 1,16).

 

Ich empfand diesen Moment als historischen Wendepunkt. Bis dahin waren diejenigen, die eine “Ruth-Berufung” hatten, nur als Minderheit angesehen worden, die vom Herrn eine besondere Liebe und Loyalität gegenüber dem jüdischen Volk bekommen hatte.

 

Weil in dieses Bündnisversprechen sowohl chinesische als auch arabische Christen involviert sind, ist eine geistliche Veränderung im Gange. Die “Ruth-Berufung” wird nicht mehr die Ausnahme sein sondern die Regel, nicht etwas Außergewöhnliches sondern das Normale, nicht die Minderheit sondern die Mehrheit. Ruth sollte ein Bild ALLER echten Christen repräsentieren.


Neue Perspektive

 

Das ergibt eine neue Perspektive auf das, was wir eine “Ruth-Ekklesiologie” nennen könnten: Die internationale Ekklesia (Kirche) ist essentiell mit Israel verbunden. Diese Verbundenheit kommt durch den Bund mit dem Gott Israels durch den Messias Israels (Epheser 2,12-19). Die Verbindung zwischen Israel und der Kirche definiert beide neu entsprechend ihrer ursprünglichen biblischen Bedeutung: Die Essenz der Identität Israels ist es, eine gottgefällige Nation zu sein, die durch die Kirche geistlich erweitert wird in die anderen Nationen hinein; und die Kirche ist essentiell eine internationale geistliche Entität, die ihre Wurzeln in Israel, ihrem Ursprung, hat. Die Identität der Kirche ist an Israel geknüpft; und die Identität Israels ist an die Kirche geknüpft.

 

Dan Juster hat dies “die beidseitige Wiederherstellung Israels und der Kirche” genannt. Es verbindet Israel-ologie und Ekklesiologie zu Einem. Wir glauben, dass dies die ursprüngliche Sicht der Apostel auf Israel und die Kirche ist. In unserer Zeit wird diese apostolische Sicht von “Ekklesiologie” wiederhergestellt. Der messianisch-jüdische “Rest” spielt eine Brücken-Rolle, indem er die Kirche innerhalb Israels ist, und Israel innerhalb der Kirche.

Heute und Morgen


Eine Ekklesiologie mit Blick auf Wiederherstellung hat Auswirkungen auf die Eschatologie (Lehre von der Endzeit). Ekklesiologie wirkt sich aus auf Eschatologie. Wiederherstellungs-Ekklesiologie sollte zu Wiederherstellungs-Eschatologie führen. Wie wir heute Israel und die Kirche sehen, wirkt sich darauf aus, wie wir morgen Endzeit-Prophetien in Erfüllung gehen sehen. Wenn Israel und die Kirche an ihrem Ursprung miteinander verbunden sind, werden sie in ihrer Bestimmung miteinander verbunden sein.


Diese gemeinsame Identität wirkt sich darauf aus, wie wir das Kommen von Gottes Königreich sehen. Wir könnten sagen: “Israel plus Kirche ist gleich Gottes Königreich.” Oder: “Die Beziehung zwischen Israel und der Kirche gebiert Gottes Königreich auf Erden.”

Die Bücher Ruth und Esther beschreiben reale historische Ereignisse, aber sie können auch als Parabeln mit prophetischer Bedeutung gesehen werden. Das Buch Ruth enthält eine Botschaft über die Beziehung zwischen Israel und der Kirche. Dies nennen wir “Ruth-Ekklesiologie”. In ähnlicher Weise enthält das Buch Esther eine Botschaft über die Endzeit. Wir nennen es “Esther-Eschatologie”.


Die Lebensgeschichten dieser beiden Frauen enthalten das sich entfaltende Mysterium Israels und der Kirche, und der Endzeit-Prophetien.


Genozidales Muster

 

Man kann Esther als Symbol der Kirche sehen, die Braut des Messias. Sie teilt mit ihrem Mann, dem König, Intimität, Anmut und Schönheit. Aber dann kommt es zu einer Krise. Esther ist zum Königtum berufen

 

“für eine Zeit wie diese” (Esther 4,14).

 

Und was für eine “Zeit” ist das? Es ist die Zeit einer noch nie dagewesenen internationalen Krise. Und was ist diese Krise? – Ein Versuch, alle Juden umzubringen.

 

Nicht nur Haman versuchte, alle Juden zu ermorden (Esther 3,6), sondern auch Pharao (Exodus 1,16) und Herodes (Matthäus 2,16), und in der Endzeit wird es wieder geschehen (Ezechiel 38-39, Sacharja 13-14). Geistlicher Kampf gipfelt letztlich im Versuch, die Juden zu töten. Wir können diesen Hang zum Völkermord sowohl im Nationalsozialismus als auch im Islamischen Dschihad sehen. In der Endzeit könnte sich der Versuch, die Juden zu töten, durchaus auch auf alle Christen ausweiten, die an Jeschua als den König der Juden glauben oder sich mit der Nation Israel eins machen.


Interessanterweise wird Haman in Esther 3,7; 8,1; 9,10,24 als “Tsorer” beschrieben, was im modernen Hebräisch das Wort ist, das für “Antichrist” verwendet wird, und die Wurzel des alttestamentlichen Wortes für “Trübsal”. Man kann Haman als Antichrist-Figur sehen in dieser Endzeit-Parabel von der kommenden Trübsal.

 

Esther wird von Mordechai gewarnt durch eine prophetische Botschaft. Es geht darum, dass sie in dieser weltweiten Krise dringend Fürsprache beim König einlegen soll für die Juden. Diese scheinbar heftige und negative Botschaft hört sie zuerst nicht gern. Sie bringt sogar Entschuldigungen vor, um möglichst nicht in die Krise involviert zu werden. Aber Mordechai legt ihr beharrlich dar, wie notwendig ihre Fürsprache ist.


Die Warnung verlangt eine Antwort

 

Seit Jahren versuchen apostolische und prophetische Stimmen zu warnen bezüglich der bevorstehenden Krise und Trübsal. Viele Gläubige scheinen nicht interessiert. Anderen wurde gelehrt, dass sie vor der Krise in den Himmel entrückt würden. Wir sehen das überhaupt nicht so. Deshalb haben wir jedes Jahr ein “Esther-Fasten” organisiert mit arabischen Christen und messianischen Juden hier in Israel; es wird als Livestream gesendet für Partner und Gebetskämpfer in aller Welt (Esther 4,16).

 

Viele haben die Dringlichkeit dieser “Esther-Sicht” der Endzeit nicht begriffen. Vielleicht klingt es zu heftig, zu negativ, zu jüdisch.


Die Gute Nachricht

 

Aber die Geschichte geht gut aus! Nach einer extrem schwierigen Zeit der Fürbitte, Trübsal und geistlichen Kampfführung gibt es ein plötzliches und übernatürliches Eingreifen Gottes, das die ganze Welt betrifft. Der mörderische Erlass wird annulliert. Die bösen Täter werden vernichtet (9,17). Die Geschichte ist gewendet. Eine große Erweckung geschieht. Viele “schlossen sich“ den Juden “an“ (Esther 9,27).


Schließlich übernehmen die Rechtschaffenen die Regierung über alle Nationen (8,2; 9,3; 10,3). Allen Menschen geht es gut. Es herrscht Friede und Feste werden gefeiert. Das ist ein schönes Bild für Gottes Königreich auf Erden. Purim ist eine Zeit großer Freude. Lasst uns zusammen diese Esther- und Mordechai-Berufung leben, den geistlichen Kampf ausfechten und den Sieg erringen in dieser Endzeit.


Image by Takeshi Hirano from Pixabay

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