Tikkun Global
Jerusalem, Israel
Wie können wir reagieren?
Demut, Heiligkeit und ein zerbrochenes Herz
Was für ein schwieriges Thema! Wie sollten wir reagieren? Schauen wir uns König David in Psalm 51 an. Das ist David, der den Riesen fällte, dann aber der sexuellen Versuchung erlag!
„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht.“
Hört ihr das Schuldbewusstsein? Die Furcht Gottes? David erkennt die Notwendigkeit einer tiefen inneren Veränderung. Er ist sich seiner Unfähigkeit, sein eigenes Fleisch und seine Sünde zu überwinden, schmerzlich bewusst. Er ist gebrochen und schreit auf, als er die Heiligkeit Gottes erkennt und versteht, dass er alles verlieren könnte.
„Nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Gib mir wieder die Freude deines Heils.“
David ist am Boden zerstört, als ihm seine Sünde bewusst wird. Es ist, als würde er sagen: „Ich habe es vermasselt, was das Reich Gottes angeht!“ Er hat Ehebruch begangen und dann darüber gelogen und einen Mord begangen, um seine Tat zu vertuschen! Er weiss, dass er der König von Israel ist, durch den der Messias kommen soll, der der Retter der ganzen Welt sein wird. Er ist fassungslos und entsetzt über das, was er getan hat.
Dann fügt er hinzu: „Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten“ (Vers 19). Gott wartet darauf, dass wir Menschen unsere Sündhaftigkeit erkennen und in Reue vor Ihn treten; dann wird Er unsere Reaktion der Demut und Zerbrochenheit annehmen. Dies ist ein reiner Ausdruck der Anbetung.
Das vergangene Jahr war schwierig – vielen geistlichen Leitern auf der ganzen Welt wurde sexuelle Sünde vorgeworfen, und darunter sind einige, die wir persönlich kennen. Solche Situationen sind immer kompliziert. Normalerweise geschieht diese Art von Sünde, ohne dass Zeugen anwesend sind. Es steht dann Aussage gegen Aussage. Wenn Leiter involviert sind, besteht im Hinblick auf den emotionalen und psychologischen Einfluss ein Ungleichgewicht, was zu geistlichem Missbrauch führen kann.
Wir mussten Hunderte von Stunden damit verbringen, uns mit diesen Fällen zu befassen, sowohl in Israel als auch auf der ganzen Welt. Es ist alles ein Chaos. Jeder ist verletzt. Es scheint, als würde Gott uns reinigen. Es ist demütigend für uns Menschen, aber Gott möchte, dass Sünde aufgedeckt und beseitigt wird. Wir stehen vor einem heiligen Gott. All unsere guten Absichten in Bezug auf ein ordentliches Verfahren und Bundesbeziehungen werden nicht funktionieren, wenn wir nicht mit demütigem und zerbrochenem Herzen vor Ihn kommen.
David war das Oberhaupt der Glaubensgemeinschaft seiner Generation. Wie konnte so etwas passieren? In Epheser 4,22 steht, dass die Begierden dieser Welt trügerisch sind. Man merkt nicht einmal, dass man sich selbst betrügt. Man rechtfertigt die Handlung, während sie geschieht. Wir müssen uns ständig bewusst sein, dass wir in einer sündigen Welt leben und ihren Begierden entfliehen müssen (2. Timotheus 2,22).
Davids Versagen und Miriams Triumph
Sehen wir uns nun die Geschichte der Empfängnis unseres geliebten Messias an, der Davids Nachkomme ist.
Miriam sagte zu dem Engel Gabriel: „Wie soll ich schwanger werden, da ich doch Jungfrau bin?“ Da sie aus einem jüdisch-orthodoxen Umfeld stammte, hatte sie noch nie einen Mann berührt. Beachtet, dass das Wort „heilig“ in Lukas 1,35 zweimal vorkommt:
Der Engel antwortete und sprach zu ihr: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Gottes Sohn genannt werden.“
Miriam (Maria) und ihr zukünftiger Ehemann Josef sind Nachkommen Davids. Nach so vielen Generationen, in denen sexuelle Sünde dem Reich Gottes grossen Schaden zugefügt hatte… gewinnt sie. Sie bricht den Fluch und lebt in Heiligkeit. Es ist, als würde sie sagen: „Ich bin die Urenkelin der Könige und Priester unseres Volkes, und ich habe mich dafür entschieden, in dieser perversen Generation ein heiliges Leben zu führen.“ Sie ist ein einfaches junges israelisches Mädchen, das gegen die Mächte der sexuellen Unmoral kämpfte und vor den Mächten des Himmels und der Hölle stand. Jeschuas heilige Empfängnis und Geburt ist Teil des Sieges des Volkes Gottes, und dadurch wird die Fleischlichkeit und Sündhaftigkeit der Welt um uns herum überwunden. Halleluja!
Johannes und Jakobus sprechen davon, dass wir die Welt nicht lieben und keine Freundschaft mit der Welt haben sollen. „Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist?“ (Jakobus 4,4; 1. Johannes 2,15). Das ist ein herausforderndes Konzept. Wir können nicht mit allen „befreundet“ sein. Obwohl wir freundlich sein und Jeschuas Liebe zeigen möchten, dürfen wir nicht nach Akzeptanz streben, indem wir uns nach bestehenden sozialen Normen richten.
Wie kommt es in Glaubensgemeinschaften – und das nicht nur bei Leitern – zu sexueller Sünde? Im Allgemeinen haben Gläubige nicht die Absicht zu sündigen, aber wenn jemand sich mit den Werten der Welt „anfreundet“ ist, merkt er nicht, dass er im Honig und im Schlamm stecken bleibt. Und dann sagt er plötzlich: „Was ist passiert?!“ Wir müssen zu einem tieferen Verständnis dafür gelangen, dass wir keine Freundschaft mit der Welt um uns herum haben können.
Herr, unsere Herzen sind zerbrochen. Es tut uns so sehr leid, dass wir deinen Namen vor der Welt entehrt haben. Wir zittern in Furcht vor deinem Wort, deiner Heiligkeit und deiner Macht. Aber wir wissen auch, dass deine Gnade mit uns ist, um zu vergeben und zu heilen. Herr, nimm deinen Heiligen Geist nicht von uns; verwirf uns nicht. Gib uns wieder die Freude deines Heils.
